Seit 2011 befindet sich das Archiv und der schriftliche Nachlass des Frankfurter Künstlers Peter Roehr dank einer Schenkung des ehemaligen Galeristen Paul Maenz im MUSEUM MMK FÜR MODERNE KUNST. Trotz einer nur kurzen Schaffensperiode von 1962 bis 1967 hinterließ dieser ein Œuvre von mehr als 600 Arbeiten. Roehr ist heute international als einer der ersten und konsequentesten Protagonisten der Minimal Art in Deutschland, als Fotokünstler der Pop-Art und als Vorreiter der Konzeptkunst der 1970er-Jahre anerkannt. Die zahlreichen Gruppen- und Einzelausstellungen weltweit, in denen seine Werke bis heute gezeigt werden, bezeugen ein anhaltendes Interesse.
1964 lernte Peter Roehr Paul Maenz kennen, mit dem ihn eine enge Freundschaft verband und dem er in seinem Testament die Verwaltung seines künstlerischen Nachlasses übertrug. 2011 schenkte Maenz dem MMK das komplette Archiv Peter Roehr mit dem Auftrag zur wissenschaftlichen Aufarbeitung. Das Archiv umfasst das Nachlassverzeichnis seiner Arbeiten sowie Korrespondenzen und Briefe, private Notizen und Manuskripte, Rezensionen und Zeitungsartikel, zahlreiche Fotos und Drucksachen und verschiedene Sammlungen von Begleitmaterialien und Katalogen. Insgesamt handelt es sich um mehr als 2.500 Objekte.
Paul Maenz, der das Archiv Peter Roehr nach dem Tod des Künstlers über vierzig Jahre verwaltete und sukzessive anreicherte, hat es durch seine Schenkung an die Sammlung des MMK und die dort vorhandene umfangreiche Werkgruppe des Künstlers angebunden. Von Roehr persönlich in die Verantwortung für den Nachlass genommen, ist es ihm auch nach der Schenkung ein wichtiges Anliegen, das Projekt weiter zu unterstützen, um einen zeitgemäßen, öffentlichen Zugriff auf das Archiv für Forschungszwecke zu ermöglichen.
Als wichtige Partnerin konnte das MMK außerdem die Wüstenrot Stiftung gewinnen. Diese fördert unter anderem Projekte zur Bewahrung und Erhaltung von Kulturwerten. Da Peter Roehr eine der bedeutendsten Frankfurter Künstlerfiguren des 20. Jahrhunderts ist, unterstützt die Stiftung die Erfassung, Verzeichnung und Digitalisierung des Archivs.
Das MMK dankt Paul Maenz und der Wüstenrot Stiftung für ihre großzügige Unterstützung, die die Digitalisierung und Onlinepublikation des Archivs ermöglicht hat.